Tour de Natur
Liederbuch


So troll'n wir uns

Der Text dieses alten schwedischen Trinklieds von Carl Michael Bellmann (1740-1795) wurde von Carl Zuckmayer ins Deutsche übersetzt.

Melodie

  1. So troll'n wir uns ganz fromm und sacht   von Weingelag und Freudenschmaus
      wenn uns der Tod ruft: Gute Nacht,   Dein Stundenglas rinnt aus.
    Wer heut noch frech den Schnabel wetzt   und glaubt ein großer Herr zu sein
      pass auf, der Schreiner hobelt jetzt   schon grad an Deinem Schrein

    Scheint das Grab Dir tief und dumpf sein Druck:   Alavott, so nimm noch einen Schluck
    und noch einen hinterher   und rasch noch zweie, dreie mehr,   dann stirbt sich's nicht so schwer.

  2. Der nach des andren Liebsten schielt   und doch sich fühlt als Nobelmann,
      pass auf! Dem Spielmann, der Dir spielt   springst Du ins Grab voran!
    Und Du, der toll vor Eifersucht   zerschmiss einst jedes Glas im Saal -
      wenn Dich der Tod im Bett besucht -   Hoch lebe Dein Rival!

    Scheint das Grab Dir tief und dumpf sein Druck:   Alavott, so nimm noch einen Schluck
    und noch einen gleich dabei   und rasch noch zweie und noch drei,   dann stirbst Du sorgenfrei.

  3. Was hilfst, wenn Du vor Wut auch spuckst,   der Tod ist keiner Münze feil
      Von jedem Schlückchen, das Du schluckst,   schluckt schon der Wurm sein Teil.
    Ob niedres Pack, ob hohe Herrn -   am Ende sind wir Brüder doch:
      dann leuchtet uns der Abendstern   ins gleiche finstre Loch.

    Scheint das Grab Dir tief und dumpf sein Druck:   Alavott, so nimm noch einen Schluck
    und noch einen hinterher   und rasch noch zweie, dreie mehr,   dann stirbst Du nicht so schwer.